Es ist im Interesse von Unternehmer und Arbeitnehmer, dass das Produkt hygienisch einwandfrei den Konsumenten erreicht und auf der anderen Seite die Haut gesund bleibt. Insoweit sollten Hygienepläne und Hautschutzpläne integraler Bestandteil einer guten Arbeitsplatzgestaltung sein.
Bei der Durchführung von Hygienemaßnahmen wird oft vorgegangen nach dem Motto "viel hilft viel". Diese Einstellung trägt in der Regel wenig zur Verbesserung der Hygiene bei. Eine unnötig hohe Konzentration an Tensiden oder Desinfektionsmitteln ist nicht per se ein Beitrag zu einer besseren Wirkung, in der Regel jedoch eine unnötige, wesentlich größere Hautbelastung. Für die Erreichung der Hygieneziele ist es somit notwendig, dass die Wirkkonzentrationen und die Wirkzeit möglichst genau eingehalten werden. In der Praxis wird dazu häufig eine intensive Schulung nötig sein. Besonders wichtig ist, dass die kritischen Kontaminationsstellen und Zeitpunkte besonders beachtet werden. Zum einen ist dies das erste Betreten des entsprechenden Arbeitsbereiches, zum anderen ist dies vor allem der Toilettengang.
Hautschutz und Pflege sind „nachrangige" Präventionsmaßnahmen. Es muss vorher geprüft werden, ob für die Tätigkeit nicht Handschuhe notwendig sind. Expositionen mit Lösemitteln, mit krebserzeugenden Stoffen etc. bedürfen, falls eine Exposition anderweitig nicht vermeidbar ist, des Einsatzes von Schutzhandschuhen. Die Anwendung von Hautpflegemitteln kann einen beträchtlichen Beitrag zur Aufrechterhaltung der natürlichen Hautbarrierefunktion beitragen. Insbesondere bei mäßigen Hautbelastungen wie z.B. einem häufigeren Händewaschen mag dies hinreichend sein. Wiederholte geringfügige Irritationen bergen die Gefahr der Ekzementwicklung. Dies ist das klassische Einsatzgebiet von Hautschutzmitteln. Es gibt kein universell anwendbares Hautschutzmittel. Das Hautschutzmittel ist entsprechend der jeweiligen Belastungssituation auszuwählen. Hautschutzmittel werden nicht nur unter der Vorstellung einer Barrierefunktion eingesetzt. Es gibt auch Hautschutzmittel, die der Entwicklung der sog. Waschfrauenhaut entgegen wirken. Über die Strukturverfestigung wird der Einwirkung anderer Noxen entgegen gewirkt. Klassisches Einsatzgebiet ist der zusätzliche Hautschutz unter dem okklusiven (flüssigkeitsdichten) Handschuh.
Bei der Reinigung der Hände lässt sich ebenfalls viel für den Hautschutz erreichen. Verschiedene Tenside haben eine unterschiedliche Irritationswirkung. Bei der Reinigung können vergleichsweise Reinigungseffekte erreicht werden mit deutlich geringerer Hautirritation.
Wenn so schonend als möglich gereinigt wird, wenn bei notwendiger Desinfektion die Konzentration sowie Einwirkdauer beachtet werden und frühzeitig Präventionsmaßnahmen wie Hautpflege und Hautschutz erfolgen, lässt sich ein Großteil der später zu beobachtenden subtoxisch kumulativen Handekzeme vermeiden. Darüber hinaus trägt eine intakte Haut auch dazu bei, dass Allergene eine geringere Chance haben einzudringen. Damit wird auch das Risiko gemindert, eine Allergie gegen Arbeitsstoffe zu bekommen.