In Getränkeschankanlagen werden durch Druckgase Getränke oder Getränkegrundstoffe gefördert bzw. karbonisiertes Wasser hergestellt. Diese Gase werden allgemein als Schankgase bezeichnet. Als Schankgase sind die lebensmittelrechtlich unbedenklichen Gase Kohlendioxid (CO2, E 290), Stickstoff (N2, E 941) oder Gemische aus beiden Gasen (N2/CO2) geeignet.
Kohlenstoffdioxid wird im normalen Sprachgebrauch überwiegend Kohlendioxid oft aber auch umgangssprachlich "Kohlensäure" genannt. Es ist das am häufigsten verwendete Schankgas in Deutschland und kommt in geringen Mengen in der Atmosphäre (ca. 0,035 Vol.-%) vor.
Es ist ein nicht brennbares, nicht ätzendes, nicht wassergefährdendes, farb-, geruch- und geschmackloses Gas.
Auch bei Anwesenheit von ausreichender Konzentration an Sauerstoff in der Atemluft hat Kohlendioxid ab einer bestimmten Konzentration eine gesundheitsschädigende Wirkung, die bis zum Tod führen kann (siehe Tabelle).
Die Praxis zeigt, dass ein kurzzeitiger Aufenthalt in einer Umgebung mit einer CO2-Konzentration von nicht mehr als 3 Vol.-% in der Atemluft gerade noch akzeptabel ist. |
Tabelle 1: Gefährdung und Auswirkung von CO2
Wirkung von CO2 in Abhängigkeit von der Konzentration in der Atemluft | |
CO2 -Anteil in der Atemluft |
Vergiftungssymptome |
0,5 - 1 Vol.-% | Bei kurzzeitigem Einatmen keine besonderen Beeinträchtigungen der Körperfunktionen |
2 - 3 Vol.-% | Zunehmende Reizung des Atemzentrums mit Aktivierung der Atmung und Erhöhung der Pulsfrequenz |
4 - 7 Vol.-% | Verstärkung der vorgenannten Symtome; Zusätzlich Durchblutungsprobleme im Gehirn, Aufkommen von Schwindelgefühl, Brechreiz und Ohrensausen |
8 - 10 Vol.-% | Verstärkung der vorgenannten Symptome bis zu Krämpfen und Bewusstlosigkeit mit kurzfristig folgendem Tod |
über 10 Vol.-% | Tod tritt kurzfristig ein |
Stickstoff ist mit ca. 78 Vol.-% Hauptbestandteil der Erdatmosphäre. Es ist ein reaktionsträges, ungiftiges, unsichtbares, geruch- und geschmackloses Gas. Strömt Stickstoff in einem geschlossenen Raum aus, wird dadurch Luftsauerstoff verdrängt. Eine Konzentration von über 87 Vol.-% Stickstoff (Sauerstoffkonzentration somit kleiner 13 Vol.-%) in der Atemluft kann bereits zu gesundheitlichen Problemen führen. Mit immer weiter steigender N2-Konzentration erhöht sich die Gefahr des Erstickens (Sauerstoffmangel). Bekannte Symptome bei Sauerstoffmangel sind z. B. Kopfschmerzen, Schwindel, beschleunigte, tiefe Atmung bis zum Verlust des Bewusstseins. Betroffene Personen bemerken den Sauerstoffmangel, wenn überhaupt, meist zu spät.
Gemische aus CO2 und N2 nennt man Mischgas. Diese Gase sind in den prozentualen N2/CO2-Mischungen 60/40, 70/30 und 80/20 erhältlich. Bei diesen Gemischen kommt das höhere Risiko einer tödlichen Verletzung vom CO2 Anteil.
Wird zur Gefahrenabwehr mit einer Gaswarnanlage gearbeitet, muss diese eine CO2-Gaswarnanlage sein.