1. Einleitung

In verschiedenen Bereichen der Getränkeindustrie wird Kohlendioxid (CO2) verwendet oder sie entsteht dort durch Gärung, so z. B. in Brauereien, Mostereien und Sektkellereien.

Kohlendioxid ist ein Gefahrstoff, dessen Wirkung ab einer bestimmten Konzentration die Gesundheit der Beschäftigten gefährdet. So reichen bei Konzentrationen von ca. 8-10 Vol.-% wenige Atemzüge bis zum Eintreten von Bewusstlosigkeit mit kurzfrisitg folgendem Tod.

Untersuchungen von tödlichen Unfällen im Zusammenhang mit Kohlendioxid verdeutlichen, dass die mit einer erhöhten Konzentration verbundene Gefahr selbst von fachkundigen Personen häufig unterschätzt wird.

Zwei Tote in einer Mosterei:
Ein Auszubildender hatte den Auftrag, einen Mischbehälter zu reinigen. Als er in diesen Behälter einstieg, war darin eine CO2-Konzentration in gefahrdrohender Konzentration vorhanden. Er blieb bewusstlos im Behälter liegen. Der Chef wollte den Auszubildenden retten. Obwohl dieser die Gefahr von CO2 kannte, stieg er ebenfalls in den Behälter. Beide konnten nur noch tot geborgen werden.

Diese ASI soll Betrieben der Getränkeindustrie eine Hilfestellung zur Durchführung der Gefährdungsbeurteilung zum Umgang mit Kohlendioxid bieten.

Zwei Tote in einer Brauerei innerhalb eines Jahres
Der Brauereiinhaber wurde bewusstlos aus einem stehenden Weizenbiermischtank geborgen. Kopf und beide Arme des Mannes befanden sich bis zum Oberkörper im Tank. Vermutlich hatte der Mann sich nach der Leerung den Tank geöffnet und tief in den Tank gebeugt.
Nur zehn Monate später fand man einen Brauereimitarbeiter leblos, Kopf voraus im Mannloch eines Drucktanks. Er konnte nur noch tot geborgen werden.
Der rekonstruierte Unfallhergang: Vor dem Umpumpen von Weißbier in einen Drucktank wird ein sogenannter „Hefestecker“ mittels Haken von außen in den Tankauslauf eingesetzt. Nach dem Vorspannen des Drucktanks sollte das Bier umgepumpt werden. Wahrscheinlich hatte der Mitarbeiter vergessen den „Hefestecker“ einzusetzen und wollte dies nachholen. Nach Ablassen des CO2-Überdruckes beugte er sich tief in den mit CO2 gefüllten Behälter hinein, um den „Hefestecker“ ohne Benutzung des Hakens einzusetzen. Dabei erlitt er eine tödliche CO2 -Vergiftung. .

Wird die Gefährdungsbeurteilung verantwortungsvoll durchgeführt und werden die in dieser ASI beschriebenen Schutzmaßnahmen eingehalten, wird das Restrisiko im Umgang mit Kohlendioxid deutlich verringert.

 

Autor: Hartmann
2022-8-11