Vorbemerkung

BG-Informationen enthalten Festlegungen und Informationen, die die Anwendung der vorliegenden Erkenntnisse und Regelungen zu einem bestimmten Sachgebiet oder Sachverhalt bei der praktischen Arbeit erleichtern sollen.

In Deutschland wird der Schutz versicherter Arbeitnehmer gegen gesundheitliche Risiken, die mit der Exposition gegenüber elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldern verbunden sein können, durch die Unfallverhütungsvorschrift „Elektromagnetische Felder“ (BGV B11) sichergestellt. Diese enthält zulässige Werte der Feldstärken und Festlegungen für deren Anwendung.

Die Erarbeitung der vorstehend genannten Unfallverhütungsvorschrift erfolgte im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) und des Hauptverbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften und hat somit den Verbindlichkeitsstatus einer gesetzlichen Regelung.

Die zulässigen Werte basieren auf den Guidelines der Internationalen Kommission für den Schutz vor nichtionisierender Strahlung ICNIRP (1998). In speziellen praxisbezogenen Bereichen gehen die Festlegungen der vorstehend genannten Unfallverhütungsvorschrift über die Empfehlungen dieser Guidelines hinaus. Das gilt im besonderen Maße für die Bewertung niederfrequenter gepulster Magnetfelder, für die es national und international zwar wissenschaftliche Grundlagen, jedoch keine Vorbilder gab.

Die für die Bewertung von niederfrequenten gepulsten Feldern gewählte mathematische Beschreibung in der vorstehend genannten Unfallverhütungsvorschrift stellt gegenüber dem realen Zusammenhang zwischen elektrischer Stimulation und biologischer Wirkung (Grundgesetz der Stimulation) eine erhebliche Vereinfachung dar, beschreibt die physiologischen Vorgänge aber mit einer hinreichenden Genauigkeit, so dass eine möglichst exakte und stets sichere Bewertung der Exposition erreicht wird.

Diese Handlungsanleitung soll dem Anwender helfen, die in der Arbeitswelt anzutreffenden niederfrequenten gepulsten Magnetfelder mit den verfügbaren Messgeräten und mit einem angemessenen Zeitaufwand zu bewerten. Ein Teil der hier angebotenen Lösungsvorschläge beruht auf aktuellen Forschungsergebnissen zu Emissionen von Widerstandsschweißeinrichtungen.