6.7 Großraumbüro

Großraumbüro

Großraumbüro

Das Großraumbüro ist als Raumkonzept in den sechziger Jahren entstanden und vor allem in den siebziger Jahren für viele Büroneubauten umgesetzt worden. Die Vorteile der freien Möblierbarkeit und der flexiblen Anordnung der Arbeitsplätze werden jedoch durch viele Nachteile weitgehend aufgehoben – zum Beispiel durch die geringen Möglichkeiten zur Individualisierbarkeit, die akustischen und visuellen Störungen, die Notwendigkeit zur Klimatisierung. Außerdem ist in den tiefer liegenden Raumbereichen die Sichtverbindung nach außen meist unbefriedigend und der Tageslichteinfall nicht an allen Arbeitsplätzen ausreichend. In den fensterfernen Arbeitsbereichen sollten bevorzugt Arbeitsplätze eingerichtet werden, die nicht ständig besetzt sind – zum Beispiel Besprechungsbereiche, Kopier- und Druckerplätze.

In Großraumbüros ist es besonders wichtig, durch die künstliche Beleuchtung einen hellen Raumeindruck, besonders durch helle Decken, zu erzeugen, um den sogenannten „Höhleneffekt“ zu vermeiden. Außerdem können Beleuchtungskonzepte, bei denen die Beschäftigten die Lichtsituation individuell auf ihre Bedürfnisse einstellen können, Nachteile der Großraumsituation mindern.

In vielen Großraumbüros sind die Bereiche für die Verkehrswege fest vorgesehen, so dass eigens dafür die Beleuchtung geplant werden kann, wodurch auch eine optische Führung erzielt wird.

Bei der Beleuchtungsplanung muss besonders auf die Möglichkeit der flexiblen Anordnung der Arbeitsplätze eingegangen werden. Das Risiko der Reflexblendung auf den Arbeitsmitteln sowie auf den Bildschirmen durch Spiegelung von Leuchten und Flächen mit hohen Leuchtdichten ist hier aufgrund der geometrischen Verhältnisse hoch.

In dem dargestellten Großraumbüro verrichten die Beschäftigten für Sachbearbeitung typische Tätigkeiten, wie Bildschirm-, Schreib- und Lesearbeiten. An einigen Arbeitsplätzen werden auch Besucher empfangen und beraten. Jedem Beschäftigten steht die gleiche Arbeitstischkombination zur Verfügung, die sowohl einzeln als auch in Zweier- oder Dreiergruppen aufgestellt werden kann. Die Bildschirme lassen sich immer mit Blickrichtung parallel zum Fenster ausrichten. In dem Großraumbüro sind außerdem noch Besprechungs- beziehungsweise Pausenbereiche eingerichtet.

6.7.1 Großraumbüro – Beleuchtungslösung 1

Großraumbüro - Beleuchtungslösung

Leuchtenplan
Beleuchtungslösung - Leuchtenplan


 
Beleuchtungskonzept Raumbezogene Beleuchtung    
Leuchtentypen: Pendelleuchte mit Lochblechabdeckung nach unten Leuchtstofflampe, stabförmig 2 x T16/26
Tischleuchte Kompaktleuchtstofflampe 1 x TC-L oder TC-DEL/TC-TEL
Downlight, asymmetrischer Wandfluter Kompaktleuchtstofflampe 1 x TC-DEL/TC-TEL

Die Pendelleuchten geben das Licht fast ausschließlich indirekt ab. Die Lampen der Pendelleuchten sind durch die Lochblechabdeckung nicht einsehbar. Durch den hohen Direktanteil wird eine helle Decke erzielt. Eine Direktblendung wird deshalb weitgehend vermieden. Die Leuchten können frei zu den Arbeitsplätzen – auch quer zur Blickrichtung der Beschäftigten – angeordnet werden. In diesem Beispiel sind sie entlang der Achsen des Großraumbüros ausgerichtet. Nach außen hin wirkt das Gebäude gleichmäßig harmonisch beleuchtet.

Durch den hohen Indirektanteil der Beleuchtung werden neben einer hellen Raumdecke auch relativ hohe zylindrische Beleuchtungsstärken im Raum erreicht, die visuelle Kommunikation begünstigt und ein heller Raumeindruck erzielt. Auf der anderen Seite kann die Beleuchtung schattenarm und monoton wirken. Mit den Arbeitsplatzleuchten, die die Beschäftigten individuell zuschalten können, wird dieser Effekt etwas ausgeglichen.

Die Leuchten können zentral in verschiedenen Gruppen geschaltet und gedimmt werden. So wird immer eine ausreichende Beleuchtung der Verkehrswege und im Raum ermöglicht, auch zu Zeiten, in denen nur einige Arbeitsplätze besetzt sind.

Die Downlights geben das Licht asymmetrisch zur Wand ab und erzeugen somit eine interessante Lichtstimmung.

6.7.2 Großraumbüro – Beleuchtungslösung 2

Großraumbüro - Beleuchtungslösung

Leuchtenplan
Beleuchtungslösung - Leuchtenplan


 
Beleuchtungskonzept Arbeitsbereichsbezogene Beleuchtung    
Leuchtentypen: Stehleuchte mit 2 oder 3 Leuchtenköpfen mit Lochblechabdeckung nach unten Kompaktleuchtstofflampe 2 x TC-L pro Leuchtenkopf
Downlight
Kompaktleuchtstofflampe 2 x TC-DEL/TC-TEL
Downlight, asymmetrischer Wandfluter Kompaktleuchtstofflampe 2 x TC-DEL/TC-TEL

Bei dieser Beleuchtungslösung wird eine Stehleuchte mit zwei beziehungsweise drei Leuchtenköpfen an den entsprechenden Arbeitsplatzgruppen eingesetzt.

Die Leuchtenköpfe der Stehleuchten können von dem jeweiligen Beschäftigten selbst zur Arbeitsfläche ausgerichtet sowie separat geschaltet und gedimmt werden.

Die Stehleuchten sind den Arbeitsplätzen zugeordnet, während die Downlights, die parallel zur Fensterfront angeordnet sind, den Verkehrs- und Schrankbereich des Großraumbüros beleuchten.

Die Downlights sichern ab, dass die für den Umgebungsbereich notwendige Beleuchtungsstärke von mindestens 300 Lux für den gesamten Raum erreicht wird. Sie werden zentral geschaltet. Durch Zuschalten der Stehleuchten wird die Mindestbeleuchtungsstärke von 500 Lux im Arbeitsbereich erzielt.

Im Besprechungsbereich bewirken die Stehleuchten eine Deckenaufhellung und unterstützen durch ausreichende zylindrische Beleuchtungsstärken die visuelle Kommunikation. Die Wandfluter-Downlights akzentuieren zum Beispiel Bilder und schaffen eine angenehme Lichtstimmung.

6.7.3 Großraumbüro – Beleuchtungslösung 3

Großraumbüro - Beleuchtungslösung

Leuchtenplan
Beleuchtungslösung - Leuchtenplan


 
Beleuchtungskonzept Raumbezogene Beleuchtung    
Leuchtentypen: Pendelleuchte mit Spiegelraster Leuchtstofflampe, stabförmig 2 x T16/26
Quadratisches Downlight Kompaktleuchtstofflampe 2 x TC-DEL/TC-TEL

Bei dieser Beleuchtungslösung wird von einer festgelegten Anordnung der Arbeitsplätze ausgegangen.

Die Pendelleuchten sind parallel zur Blickrichtung der Beschäftigten ausgerichtet. Eine ausgewogene Schattigkeit und ausreichende zylindrische Beleuchtungsstärken werden durch die Direkt-/Indirektbeleuchtung erreicht.

Die Leuchten können zentral in verschiedenen Gruppen geschaltet und gedimmt werden. So wird immer eine ausreichende Beleuchtung im Raum ermöglicht, auch zu Zeiten, in denen nur einige Arbeitsplätze besetzt sind.

Die Downlights leuchten die Verkehrswege aus und sorgen für die Orientierung.