Fragebogen zur Bewertung des Raumklimas an Büroarbeitsplätzen und ähnlichen Arbeitsplätzen
Der Fragebogen ist eine Hilfestellung zur Beurteilung des Raumklimas an Büroarbeitsplätzen und ähnlichen Arbeitsplätzen. Falls eine oder mehrere Fragen mit "Ja" beantwortet werden, können die beispielhaft aufgeführten Maßnahmen durchgeführt werden. Reichen diese nicht aus, sind weitergehende Untersuchungen durch Fachleute (Stufe 2 – Raumklimaanalyse) durchzuführen.
Lufttemperatur
Die Lufttemperatur liegt zwischen 20 °C und 22 °C, gelegentlich auch bis 26 °C und wird von den Beschäftigten als behaglich empfunden.
Trifft zu
→
in Ordnung (weiter: Sonneneinstrahlung)
Trifft nicht zu
→
siehe nachfolgende Fragen!
1.
Liegt die Lufttemperatur im Büroraum unter 26 °C und empfinden die Beschäftigten diese als zu warm?
Ja
Nein
Maßnahmen:
ausreichende Lüftung vorzugsweise über Fenster
Einstellung der Heizung oder der raumlufttechnischen Anlage
geeignete Sonnenschutzvorrichtungen an Fenstern und Oberlichtern installieren
Benutzung der Sonnenschutzvorrichtungen
prüfen, ob Geräte mit geringerer elektrischer Leistung eingesetzt werden können
2.
Liegt bei Außenlufttemperaturen unter 26 °C die Lufttemperatur im Büroraum häufig über 26 °C?
Ja
Nein
Maßnahmen:
Einstellung der raumlufttechnischen Anlage
geeignete Sonnenschutzvorrichtungen an Fenstern und Oberlichtern einsetzen
prüfen, ob Geräte mit geringerer elektrischer Leistung eingesetzt werden können
Weitergehende Untersuchungen:
Fachleute hinzuziehen, um zu prüfen, ob
der Austausch von Fenstern
der Einsatz von technischen Geräten zur Kühlung
bautechnische Veränderungen im Raum oder am Gebäude
oder andere Maßnahmen sinnvoll sind, um die Lufttemperatur nachhaltig zu senken.
3.
Liegt bei Außenlufttemperaturen über 26 °C die Lufttemperatur im Büroraum auch
über 26 °C?
Ja
Nein
Maßnahmen (siehe auch Abschnitt 4):
Einstellung der raumlufttechnischen Anlage
verstärkte Nachtlüftung
Fenster und Sonnenschutzvorrichtungen schon morgens schließen und Lamellen mit Sonnenstand mitführen
nur erforderliche elektrische Geräte in Betrieb nehmen
verstärkte Luftbewegung, z. B. Ventilatoren
Arbeitszeitverschiebung
geeignete Getränke
4.
Liegt die Lufttemperatur im Büroraum unter 20 °C und empfinden die Beschäftigten diese als zu kalt?
Ja
Nein
Maßnahmen:
Einstellung der Heizung oder der raumlufttechnischen Anlage
Weitergehende Untersuchungen: Fachleute hinzuziehen, um zu prüfen, ob
der Austausch von Fenstern
der Einsatz von technischen Geräten zur Kühlung
bautechnische Veränderungen im Raum oder am Gebäude
oder andere Maßnahmen sinnvoll sind, um die Lufttemperatur nachhaltig zu erhöhen.
5.
Wird die Lufttemperatur im Kopf- und Fußbereich bzw. innerhalb des Büroraumes unterschiedlich empfunden?
Ja
Nein
Weitergehende Untersuchungen:
Fachleute hinzuziehen, um zu prüfen, ob die horizontalen und vertikalen Luft- und Oberflächentemperaturunterschiede zu groß sind
Betriebsarzt hinzuziehen
Sonneneinstrahlung
6.
Tritt für die Beschäftigten unangenehme Sonneneinstrahlung auf?
Ja
Nein
Maßnahmen:
Benutzung der Sonnenschutzvorrichtungen
geeignete Sonnenschutzvorrichtungen an Fenstern und Oberlichtern installieren
Luftfeuchte
Die Beschäftigten äußern keine Beschwerden hinsichtlich zu trockener oder zu feuchter Luft.
Trifft zu
→
in Ordnung (weiter: Luftgeschwindigkeit)
Trifft nicht zu
→
siehe nachfolgende Fragen!
7.
Liegt die relative Luftfeuchte im Winter über 50 %
Äußern die Beschäftigten Beschwerden hinsichtlich trockener Luft? 1)
Ja
Nein
Maßnahmen:
Betriebsärztin oder -arzt hinzuziehen
ggf. Beschäftigte auf ausreichendes Trinken hinweisen
sofern Luftbefeuchter eingesetzt werden sollen, geeignete Luftbefeuchter auswählen, z. B. mit DGUV Test (Prüf- und Zertifizierungssystem der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung)
Luftgeschwindigkeit
9.
Klagen die Beschäftigten über Zugluft?
Ja
Nein
Maßnahmen:
Verringerung oder Vermeidung von Zugluft, z. B. offene Fenster und Türen schließen, turbulenzarme Luftführung
Verwendung von Blenden zum örtlichen Schutz vor Zugluft
Weitergehende Untersuchungen:
Fachleute hinzuziehen, um zu prüfen, ob
der Austausch von Fenstern,
bautechnische Veränderungen im Raum oder am Gebäude,
oder andere Maßnahmen sinnvoll sind, um die Zugluft nachhaltig zu vermeiden.
Luftqualität
10.
Wird die Luft im Arbeitsraum als schlecht oder stickig empfunden?
Ja
Nein
Maßnahmen (siehe Technische Regel für Arbeitsstätten ASR A3.6 Lüftung):
Fensterlüftung (Stoßlüftung, z. B. stündlich, oder kontinuierliche Lüftung je nach Fensteröffnung) oder
Raumlufttechnische Anlage
Weitergehende Untersuchungen:
Sind die anwesenden Personen die bestimmende Ursache für Stofflasten im Raum, ist die CO2-Konzentration ein anerkanntes Maß für die Bewertung der Luftqualität (bis 1000 ppm keine Maßnahmen notwendig, 1000 – 2000 ppm Lüftung verbessern, > 2000 ppm weitergehende Maßnahmen notwendig)
1) In den Wintermonaten/der Heizperiode kann es auch zu Werten der relativen Luftfeuchte von weniger als 30 % kommen. Dies muss nicht negativ bewertet werden, weil trockene Luft im Allgemeinen nicht zu gesundheitlichen Problemen führt. Jedoch sind Sekundäreffekte wie statische Aufladung oder das längere Verweilen von Staub in der Luft möglich. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig für die Gesunderhaltung und das persönliche Wohlbefinden. Dadurch wird auch die natürliche Regulation der Schleimhautbefeuchtung unterstützt.