Anhang

Fragebogen zur Bewertung des Raumklimas in Büroräumen und büroähnlichen Bereichen (siehe auch DGUV Information 215-510)

Der Fragebogen ist eine Hilfestellung zur Beurteilung des Raumklimas an Büroarbeitsplätzen und ähnlichen Arbeitsplätzen. Falls eine oder mehrere Fragen mit "Ja" beantwortet werden, können die beispielhaft aufgeführten Maßnahmen durchgeführt werden. Reichen diese nicht aus, sind weitergehende Untersuchungen durch Fachleute (Stufe 2 – Raumklimaanalyse) durchzuführen.

Lufttemperatur
Die Lufttemperatur liegt zwischen 20 °C und 22 °C, gelegentlich auch bis 26 °C und wird von den Beschäftigten als behaglich empfunden.
Trifft zu → in Ordnung (weiter: Sonneneinstrahlung)
Trifft nicht zu  → siehe nachfolgende Fragen!
1.  Liegt die Lufttemperatur im Büroraum unter 26 °C und empfinden die Beschäftigten diese als zu warm?
   Ja    Nein
Maßnahmen:
  • ausreichende Lüftung vorzugsweise über Fenster
  • Einstellung der Heizung oder der raumlufttechnischen Anlage
  • geeignete Sonnenschutzvorrichtungen an Fenstern und Oberlichtern installieren
  • Benutzung der Sonnenschutzvorrichtungen
  • prüfen, ob Geräte mit geringerer elektrischer Leistung eingesetzt werden können
 
2.  Liegt bei Außenlufttemperaturen unter 26 °C die Lufttemperatur im Büroraum häufig über 26 °C?
   Ja    Nein
Maßnahmen:
  • Einstellung der raumlufttechnischen Anlage
  • geeignete Sonnenschutzvorrichtungen an Fenstern und Oberlichtern einsetzen
  • prüfen, ob Geräte mit geringerer elektrischer Leistung eingesetzt werden können

Weitergehende Untersuchungen:
Fachleute hinzuziehen, um zu prüfen, ob

  • der Austausch von Fenstern
  • der Einsatz von technischen Geräten zur Kühlung
  • bautechnische Veränderungen im Raum oder am Gebäude
oder andere Maßnahmen sinnvoll sind, um die Lufttemperatur nachhaltig zu senken.
 
3.  Liegt bei Außenlufttemperaturen über 26 °C die Lufttemperatur im Büroraum auch über 26 °C?
   Ja    Nein
Maßnahmen (siehe auch Abschnitt 4):
  • Einstellung der raumlufttechnischen Anlage
  • verstärkte Nachtlüftung
  • Fenster und Sonnenschutzvorrichtungen schon morgens schließen und Lamellen mit Sonnenstand mitführen
  • nur erforderliche elektrische Geräte in Betrieb nehmen
  • verstärkte Luftbewegung, z. B. Ventilatoren
  • Arbeitszeitverschiebung
  • geeignete Getränke
 
4.  Liegt die Lufttemperatur im Büroraum unter 20 °C und empfinden die Beschäftigten diese als zu kalt?
   Ja    Nein
Maßnahmen:
  • Einstellung der Heizung bzw. der raumlufttechnischen Anlage.
 
Weitergehende Untersuchungen:
Fachleute hinzuziehen, um zu prüfen, ob
  • der Austausch von Fenstern,
  • der Einsatz von technischen Geräten zur Kühlung,
  • bautechnische Veränderungen im Raum oder am Gebäude,
oder andere Maßnahmen sinnvoll sind, um die Lufttemperatur nachhaltig zu erhöhen.
 
5.  Wird die Lufttemperatur im Kopf- und Fußbereich, bzw. innerhalb des Büroraumes unterschiedlich empfunden?
   Ja    Nein
Weitergehende Untersuchungen:
  • Fachleute hinzuziehen, um zu prüfen, ob die horizontalen und vertikalen Luft- und Oberflächentemperaturunterschiede zu groß sind
  • Betriebsarzt hinzuziehen
 
Sonneneinstrahlung
6.  Tritt für die Beschäftigten unangenehme Sonneneinstrahlung auf?
   Ja    Nein
Maßnahmen:
  • Benutzung der Sonnenschutzvorrichtungen
  • geeignete Sonnenschutzvorrichtungen an Fenstern und Oberlichtern installieren
 
Luftfeuchte
Die Beschäftigten äußern keine Beschwerden hinsichtlich zu trockener oder zu feuchter Luft.
Trifft zu → in Ordnung (weiter: Luftgeschwindigkeit)
Trifft nicht zu  → siehe nachfolgende Fragen!
7.  Liegt die relative Luftfeuchte im Winter über 50 %?
   Ja    Nein
Maßnahmen:
  • ausreichende Lüftung vorzugsweise über Fenster
  • Raumlufttechnische Anlage entsprechend einstellen, gegebenenfalls prüfen und instand setzen (siehe Anhang 5)
 
8.  Äußern die Beschäftigten Beschwerden hinsichtlich trockener Luft? 1)
   Ja    Nein
Maßnahmen:
  • Betriebsärztin oder -arzt hinzuziehen
  • ggf. Beschäftigte auf ausreichendes Trinken hinweisen
  • sofern Luftbefeuchter eingesetzt werden sollen, geeignete Luftbefeuchter auswählen, z. B. mit DGUV Test (Prüf- und Zertifizierungssystem der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung)
 
Luftgeschwindigkeit
9.  Klagen die Beschäftigten über Zugluft?
   Ja    Nein
Maßnahmen:
  • Verringerung oder Vermeidung von Zugluft, z. B. offene Fenster und Türen schließen, turbulenzarme Luftführung
  • Raumlufttechnische Anlagen entsprechend einstellen, gegebenenfalls prüfen und instand setzen (siehe Anhang 5)
  • Arbeitsplatz aus dem Zugluftbereich versetzen
  • Verwendung von Blenden zum örtlichen Schutz vor Zugluft
 
Weitergehende Untersuchungen:
Fachleute hinzuziehen, um zu prüfen, ob
  • der Austausch von Fenstern,
  • bautechnische Veränderungen im Raum oder am Gebäude,
oder andere Maßnahmen sinnvoll sind, um die Zugluft nachhaltig zu vermeiden.
 
Luftqualität
10.  Wird die Luft im Arbeitsraum als schlecht oder stickig empfunden?
   Ja    Nein
Maßnahmen (siehe Technische Regel für Arbeitsstätten ASR A3.6 Lüftung):
  • Fensterlüftung (Stoßlüftung, z. B. stündlich, oder kontinuierliche Lüftung je nach Fensteröffnung) oder
  • Raumlufttechnische Anlage
 
Weitergehende Untersuchungen:
Sind die anwesenden Personen die bestimmende Ursache für Stofflasten im Raum, ist die CO2-Konzentration ein anerkanntes Maß für die Bewertung der Luftqualität (bis 1000 ppm keine Maßnahmen notwendig, 1000 – 2000 ppm Lüftung verbessern, > 2000 ppm weitergehende Maßnahmen notwendig)
 

 


1) In den Wintermonaten/der Heizperiode kann es auch zu Werten der relativen Luftfeuchte von weniger als 30 % kommen. Dies muss nicht negativ bewertet werden, weil trockene Luft im Allgemeinen nicht zu gesundheitlichen Problemen führt. Jedoch sind Sekundäreffekte wie statische Aufladung oder das längere Verweilen von Staub in der Luft möglich. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig für die Gesunderhaltung und das persönliche Wohlbefinden. Dadurch wird auch die natürliche Regulation der Schleimhautbefeuchtung unterstützt.