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Anhang 1

Berechnung und Grafik für Stapelhöhen

Beim Einrichten sicherer Stapel ist zu beachten:

  • Wegen geringerer Standsicherheit ist die Stapelung leerer bzw. leichter Ladungsträger (Stapeleinheiten) gefährlicher als die Stapelung schwerer Ladungsträger (siehe Abschnitt 5.4.4).
  • Die Sicherheit eines Stapels gegen Umkippen muss unter Ansatz der in den Abbildungen 12a bis 12c dargestellten Horizontalkräfte mindestens zweifach sein.
  • Die zulässigen Auflasten für die einzelnen Ladungsträger (Stapeleinheiten) sind bei der Stapelung zu beachten (siehe auch Abschnitt 5.4.1).
Abb. 12a

Abb. 12a


Abb. 12b

Abb. 12b


Abb. 12c

Abb. 12c


QG = Eigengewicht des Ladungsträger
Q = Nutzlast je Ladungsträger
QS = QG + Q (Eigengewicht + Nutzlast)
H = Horizontalkraft = 1/50 der Gewichtskraft aus QS
hi = Höhe des einzelnen Ladungsträger
h = Gesamthöhe des Stapels
Hz = zusätzliche Horizontalkraft = mindestens 150 N

Bei der Ermittlung der Stand- und Tragsicherheit ist die Horizontalkraft H in der jeweiligen Lagerfuge zuzüglich einer an der obersten Fuge horizontal wirkenden Einzelkraft Hz von mindestens 150 N, sowohl in Längs- als auch in Tiefenrichtung, jedoch nicht gleichzeitig wirkend, anzusetzen.

Die zusätzliche Horizontalkraft Hz kann größer als 150 N sein, z. B. aufgrund von Windlasten bei der Stapelung in Außenbereichen.

Beispiel 1
zur Ermittlung der Standsicherheit

Die Standsicherheit gegen Umkippen (Standsicherheit) errechnet sich bei waagerechter Aufstandsfläche in geschlossenen Räumen wie folgt:


MSt = Standmoment
MK = Kippmoment
v = erforderlicher Standsicherheitsfaktor gegen Kippen (gemäß Tabelle 1)

Tabelle 1 Erforderliche Standsicherheitsfaktoren in Abhängigkeit der Schlankheit

Schlankheit S Erforderlicher Standsicherheitsfaktor
0 < S ≤ 6 2,0
6 < S ≤ 8 2,3
8 < S ≤ 9 2,6
9 < S ≤ 10 3,0
10 < S ≤ 11 3,5

Formel 1

Eigengewicht je Ladungsträger: QG = 75 kg
Nutzlast je Ladungsträger: Q = 1000 kg
Länge der Stapeleinheit: l = 1000 mm
Breite der Stapeleinheit: b = 800 mm
Höhe der Stapeleinheit: hi = 1200 mm
Anzahl der Stapeleinheiten im Stapel: n = 4

QS = QG + Q = 75 kg + 1000 kg = 1075 kg

1075 kg erzeugen eine Gewichtskraft von

GS = 9,81 m/s2 ⋅ 1075 kg ≈ 10 m/s2 ⋅ 1075 kg = 10750 N

H = 1/50 ⋅ GS = 1/50 ⋅ 10750 N = 215 N
Hz = 150 N

b < l, daher Richtung der Horizontalkräfte nach Abbildung 12a

Formel 2

Daneben ist zu beachten, dass die zulässige Auflast für den untersten Ladungsträger mindestens 3225 kg (3 ⋅ QS) betragen muss (siehe z. B. Typenschild).

Beispiel 2
für die Stapelung leerer Lagergeräte (Q = 0 kg)

QS = QG + Q = 75 kg + 0 kg = 75 kg

75 kg erzeugen eine Gewichtskraft von

GS = 9,81 m/s2 ⋅ 75 kg ≈ 10 m/s2 ⋅ 75 kg = 750 N

H = 1/50 ⋅ GS = 1/50 ⋅ 750 N = 15 N

Formel 3

d. h. eine Vierfach-Stapelung ist hier nicht zulässig.