1. Einleitung

Bei organischen Schüttgütern1 wie z. B. Malz, Stärke, Holzspäne, Kakao-, Milchpulver oder Getreide handelt es sich um brennbare Stoffe. Oft werden sie in Silos gelagert. Werden diese entzündet oder entzünden sie sich selbst, kann daraus schnell ein Silobrand entstehen. Silobrände sind grundsätzlich schwer zu löschen. Sind diese Schüttgüter staubförmig oder enthalten einen gewissen Anteil an Staub, kann dies zusätzlich zur Bildung explosionsfähiger Atmosphäre kommen.

Die Entstehung von Bränden in Silos kann verschiedene Ursachen haben. Zum einen ist der Eintrag von Zündquellen möglich, z. B. heißer Fremdkörper oder glimmender Zusammenbackungen aus Produkt (sogenannte Glimmnester). Brände in Schüttungen können jedoch auch durch Selbstentzündung auf Grund von Oxidationsprozessen oder mikrobiologischen Vorgängen ausgelöst werden. Durch die schlechte Wärmeableitung aus der Schüttung heraus kann sich das Gut bis zur Selbstentzündung erwärmen. Solche Selbstentzündungsvorgänge werden u. a. durch große Produktmengen oder einen erhöhten Anteil ungesättigter Fettsäuren, wie z. B. Linolsäure bei Futtermitteln, begünstigt. Auch bei Getreide mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt und hohen Lagertemperaturen besteht die Gefahr der Selbstentzündung. Innerhalb von Schüttungen reicht der zur Verfügung stehende Luftsauerstoff üblicherweise nur zur Ausbildung eines örtlich begrenzten Schwel- oder Glimmbrandes aus, der sich unbemerkt im Inneren des Schüttgutes weiter fortentwickeln und ausdehnen kann.

Die Aufgabe der alarmierten Feuerwehr ist es, einen solchen Silobrand zu bekämpfen, um weitere Schäden zu vermeiden. In der Vergangenheit sind bei der Silobrandbekämpfung jedoch mehrfach Explosionen ausgelöst worden, die bei den im Einsatz befindlichen Feuerwehren zu Personenschäden geführt haben.

Ziel dieser Handlungshilfe ist es, praxisbewährte Erkenntnisse weiterzugeben, wie Explosionen bei der Brandbekämpfung vermieden werden können.

 

Autor: Hartmann
2019-4-6