Jean-Jacques Rousseau (1712-1778)
Wer rastet, der rostet. Dieses alte Sprichwort erhält in der heutigen Arbeitswelt mehr Bedeutung denn je. Ein Unternehmer, der sich und seine Mitarbeiter nicht auf dem Laufenden hält, ist bald nicht mehr leistungs- und wettbewerbsfähig.
Die Erfahrung zeigt jedoch, dass ältere Arbeitnehmer seltener einen Zugang zu arbeitsbezogenen Schulungsmaßnahmen haben, um neue Fähigkeiten für ihren Beruf zu erlernen. Dies trifft vor allem auf an- und ungelernte Arbeiter sowie ausführende Angestellte zu. Lernen darf jedoch während des gesamten Berufslebens nie aufhören.
Oft verschließen sich ältere Mitarbeiter auch selbst Qualifizierungsangeboten, z. B. weil sie nicht mehr daran gewöhnt sind, Neues zu erlernen. Deshalb sollten sich die Lernangebote an das veränderte Lernverhalten älterer Menschen anpassen, indem Mitarbeiter das Lerntempo selbst bestimmen können oder auch Wissen praxisnah vermittelt wird, d. h. direkt am Arbeitsplatz.
Ein wichtiger Aspekt im Berufsleben ist, dass Mitarbeiter unterschiedlichen Alters voneinander lernen. Ältere können z. B. von Jüngeren etwas über neue Technologien und Arbeitsverfahren lernen. Jüngere können vom "Insider-Wissen" und den Erfahrungen der Älteren profitieren. Daher sollten Sie rechtzeitig vor dem Ausscheiden von Mitarbeitern dafür sorgen, dass deren Wissen für den Betrieb erhalten bleibt. Wird dies ignoriert, muss verloren gegangenes Wissen durch z. T. kostenintensive Maßnahmen "eingekauft" werden – der Erfahrungsschatz des ausgeschiedenen Mitarbeiters wird jedoch unwiederbringlich verloren sein.
Im Rahmen des bundesweiten CARNA-Verbundprojektes von 13 kommunalen Entsorgungsunternehmen werden umfangreiche praxisgerechte Präventionskonzepte für die Beschäftigten entwickelt und in den Betrieben eingeführt (www.carna-verbund.de). Dies geschieht in Kooperation mit dem VKS (Verband kommunale Abfallwirtschaft und Stadtreinigung) im VKU (Verband kommunaler Unternehmen e. V.).
Für das Themenfeld "Lebenslang lernen und Wissen weitergeben" werden u. a. folgende Maßnahmen erprobt:
Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie Sie Fort- und Weiterbildung in den betrieblichen Ablauf einbauen können (www.demowerkzeuge.de). Qualifizierungsmaßnahmen sind nicht zwangsläufig mit kostspieligen Seminarbesuchen gleichzusetzen. Vor diesem Hintergrund haben sich in der Praxis folgende Konzepte und Qualifizierungsmaßnahmen in unterschiedlichen Betrieben und Dienstleistungsunternehmen bewährt:
Diese Konzepte sind nicht altersgebunden.
Wussten Sie schon?
Die Kosten für die Seminare Ihres Unfallversicherungsträgers sind für Sie und Ihre Mitarbeiter durch den Mitgliedsbeitrag bereits abgedeckt.
Grundsätzlich sollte im Betrieb ein Klima geschaffen werden, in dem fortlaufende Weiterbildung (unabhängig vom Alter) eine Selbstverständlichkeit darstellt. Dazu gehört die Ermittlung des individuellen Fortbildungsbedarfs Ihrer Mitarbeiter.
Haben Ihre Mitarbeiter erst einmal positive Erfahrungen mit dem Erlernen von Neuem gemacht, kann das ihr Selbstvertrauen und ihre Motivation deutlich stärken. Und motivierte Mitarbeiter sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Ihren Betrieb.