Arbeitsverfahren | Branche | Technische/organisatorische Lösung |
Reinigung | Allgemein | Arbeitsplätze und Arbeitsbereiche, in welchen mit einer Freisetzung von oder Verunreinigung mit hautgefährdenden oder hautresorptiven Gefahrstoffen gerechnet werden muss (z. B. Eingabe- und Abfüllstellen, Wiege- und Mischarbeitsplätze, Lagerräume) sind so zu gestalten, dass sie leicht gereinigt werden können. Es sind geeignete Absorptionsmittel und/oder Industriestaubsauger mindestens Staubklasse M vorzuhalten und zu verwenden. Die Art der Reinigung, das/die Reinigungsmittel sowie das Reinigungsverfahren sind schriftlich festzulegen, z. B. in einer Arbeitsanweisung. |
Druckindustrie: Offsetdruck, Tiefdruck, Siebdruck, Etikettendruck, Flexodruck | Verwendung automatischer Anlagen, z. B. Zylinderwascheinrichtungen, Teilewaschanlagen, Siebwasch- und Entschichtungsanlagen (Substitution: geschlossene Verfahren) | |
Verschiedene Industriebranchen | Reinigung von Sieben und Filtern durch automatisiertes Gegenspülen (anstatt manuelles Siebziehen und Reinigen) | |
Abfüllanlagen | Fass- und Flaschenreinigungsanlagen in vollautomatisierter, geschlossener Ausführung | |
Ein-/Ab-/Umfüllen, Mischen/Lagern von Stoffen | Allgemein | Verwendung von Stoffen und Gemischen in emissionsarmer Verwendungsform. Hierzu gehören: Pellets, Granulate, pastöse Massen, Lösungen, Portionsbeutel, Kunststoffummantelungen aber auch die Abgabe in verlorenen Verpackungen, die unmittelbar in den Verarbeitungsprozess eingebracht werden können. Zum Befüllen von Behältern mit Flüssigkeiten (Säuren, Laugen, Lösemittel) oder Feststoffen sollten möglichst geschlossene und/oder automatisierte Befüllsysteme verwendet werden (Fasskippvorrichtungen statt Fasspumpen, geschlossene Dosierschnecken, Zellenradschleusen, pneumatische Fördereinrichtungen, Betreiben von Sackaufreißmaschinen in einer Schleuse, automatisierte Sackabfüllung durch z. B. automatisches Entnehmen von Kunststoffsäcken von einer Folienrolle, Befüllung, Zuschweißen, Stapeln). Bei Teilmengenentnahme sind wieder verschließbare Behälter einzusetzen. Unmittelbar nach Gebrauch sind die Behälter erneut dicht zu schließen. Das Entleeren von Feststoffen aus Bigbags hat mit einem speziell abgedichteten Andocksystem zu erfolgen. Produktreste auf dem Gebinde sind zu vermeiden, gegebenenfalls hat die Reinigung an der Entnahmestelle zu erfolgen. In Lagerräumen sind keine Abfüll-, Umfüll- und ähnliche Tätigkeiten zu verrichten. Muss aus betrieblichen Gründen davon abgewichen werden, sind Schutzmaßnahmen zu treffen (siehe Befüllsysteme). |
Allgemein | Verdünnung von Konzentraten bzw. Herstellung von Anwendungslösungen unter Verwendung von Dosiergeräten, produktintegrierte Dosierhilfen, selbstauflösende Portionspackungen | |
Apotheken, Arzt-/Tierarztpraxen | Verwendung sicherer Überleitungssysteme mit Druckausgleich bei der Zubereitung von Arzneimitteln | |
Gesundheitsdienst | Verwendung von Tablettenteilern, geschlossenen Tablettenmörsern, Tablettenteilbeutel, Tablettenformen, die keine Teilung erfordern, orale Tropfenverabreichung | |
Gesundheitsdienst, Gebäudereinigung | Bei der Flächendesinfektion: Verwendung von Handgeräten (z. B. Wischgestell), Wischmopp-Pressen und -abstreifer, Desinfektionskammern (z. B. für Betten), ausgerüsteten Desinfektionstüchern | |
Gesundheitsdienst | Bei der Instrumentendesinfektion: Verwendung von thermischen Verfahren, automatisierten Verfahren (z. B. in abgesaugten Reinigungs- und Desinfektionsgeräten), Greifzangen bzw. Einlegekörben in Tauchbecken/Nassablagen | |
Apotheken | Verwendung von Rührsystemen, bei denen das Mischgefäß zugleich das Abgabegefäß ist, für die Individualrezeptur von Salben | |
Friseurhandwerk | Verwendung von Portionsspendern und geeigneten Behältnissen zur Verdünnung von Konzentraten | |
Baugewerbe, Elektroindustrie | Bereitstellung von Mehrkomponenten-Beschichtungen und Klebstoffen in Kombinationsgebinden anstatt in getrennten Gebinden, Verwendung von Mehrkammerbeuteln | |
Labor | Benutzung von Pipettierhilfen und "Dispensern" für Laborflaschen | |
Labor | Handhabung besonders gefährlicher Stoffe in einer Glove Box | |
Labor | Zur Vermeidung von Überfüllungen Gefäße und Behälter mit Füllstandsanzeigen benutzen. | |
Labor | Aufbewahrung von chemischen Stoffen im Labor in dicht schließenden Gewindeflaschen (anstatt Schliffflaschen mit Glas-, Kork- oder Gummistopfen) | |
Labor | Probenahmesysteme in geschlossener Bauweise (anstatt offener Probenahmehähne, Schöpfbecher usw.), z. B. Verwendung von Probefläschchen mit Gummiseptum, Einspritzen der flüssigen Probe mittels Kanüle, gegebenenfalls zusätzlich innerhalb eines geschlossenen Kastens (gegebenenfalls mit Absaugung) | |
Prozesssteuerung | Chemische Industrie | Onlinemessungen zur Qualitätsüberwachung statt manuelle Probenahmen |
Spezielle Arbeitsverfahren | Malen/Lackieren | Automatisierte Farbmischanlage |
Druckindustrie Rotationsdruckprozesse | Einsatz einer automatischen Farbversorgung | |
Druckindustrie Offsetdruck | Verwendung einer automatisierten Feuchtmitteldosierstation zur Anmischung und Dosierung des Feuchtmittels | |
Druckindustrie Buchbinderei | Verwendung von geschlossenen Düsenbeleimsystemen bei der Verarbeitung von PUR-Klebstoffen | |
Druckindustrie Buchbinderei | Verwendung von beschichteten Klebstoffbecken und beschichteten Walzen bei Walzenleimwerken | |
Galvanik | Einsatz von Netzmitteln bei Elektrolyten in der Oberflächenbehandlung sowie Verwendung fertig angesetzter Elektrolyte | |
Dentaltechnik | Verwendung von flusssäurehaltigen Gelen anstatt von Flusssäure | |
Leiterplattenfertigung | Verwenden von Festklebern anstatt von pastösen Klebern | |
Malen/Lackieren | Beschichtungen mit Auftraggeräten/Kalandern (anstatt manuellem Bestreichen) | |
Malen/Lackieren | Elektrostatisches Pulverbeschichten (anstatt manuellem Auftragen/Versprühen lösemittelhaltiger Lacke) | |
Malen/Lackieren | Lackierung in Spritzkabinen mit wirksamer Absaugung | |
Malen/Lackieren | Tauchbäder mit automatischem Hebezeug und Abtropfmöglichkeit | |
Malen/Lackieren | Verwendung von Adhäsionsklebern mit Trennfolie | |
Malen/Lackieren | Auftragen von Beschichtungen mit Rollen mit großem Durchmesser, um die Rollgeschwindigkeit und damit die Gefahr des Verspritzens zu minimieren | |
Baugewerbe | Verwendung industriell vorgefertigter Bauelemente (anstatt konventionellem Mauern) | |
Baugewerbe | Abziehen von Silikonfugen mit Werkzeug statt mit dem Finger | |
Metallbearbeitung | Einsatz von gekapselten Maschinen bei der Metallbearbeitung (anstatt offener Maschinen mit möglichem direkten Kontakt zu Kühlschmierstoffen) Herstellung von GFK-Bauteilen mittels Resin Transfer Moulding (RTM-Verfahren), anstatt manuellem Laminieren |
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Metallverarbeitung | Automatisierte Lötstationen (anstatt manuellem Löten) | |
Metallverarbeitung | Sollwertüberwachung bei wassergemischten Kühlschmierstoffen (z. B. Konzentration, pH-Wert, wahrnehmbare Veränderungen) und entsprechende Maßnahmen | |
Metallverarbeitung | Minimalmengenschmierung anstelle von Kühlschmierstoff-Umlaufsystemen | |
Metallverarbeitung | Automatisierte Klebeverfahren (Roboter) in der Automobilproduktion | |
Pathologie | Verwendung automatisierter Färbestraßen | |
Pathologie | Verwendung spezieller Objektträgerhalter bei der manuellen Färbung | |
Pathologie | Automatisiertes Abpumpen und Befüllen von Geräten (z. B. Entwässerungsautomaten) | |
Pathologie | Verzicht auf Xylol bei der Entwässerung kleiner Proben | |
Pathologie | Verwendung xylolfreier Produkte beim Eindecken | |
Sonstiges | Inspektionssysteme mittels ferngesteuerter Sonden (anstatt Einsteigen oder Demontage von Leitungen, Kanälen und Behältern) | |
Schädlingsbekämpfung | Verwendung von Sachets (Pasten, Blöcke in Papier), Gelkartuschen und -pistolen, Köderboxen (für Schadnager), Köderdosen (für Insekten) sowie verzögert zündende Gaskartuschen |