Druckminderer haben die Aufgabe, den hohen Druck des Schankgases in der Druckgasflasche auf den erforderlichen, sogenannten, Hinterdruck zu reduzieren. Da Druckminderer empfindliche und für die Sicherheit wichtige Armaturen sind, müssen sie stets pfleglich behandelt werden. Sie sind nur einzusetzen, wenn sie keine Schäden aufweisen. Druckminderer dürfen nicht weiter benutzt werden, wenn z. B. das Schauglas des Manometers beschädigt ist oder das Sicherheitsventil nicht verplombt ist.
Schadhafte Druckminderer können tödliche Unfälle verursachen. |
Getränkeschankanlagen für Bier haben (in den allermeisten Fällen) einen zulässigen maximalen Betriebsüberdruck von 3 bar (Abb. 4), der dem zulässigen Druck der Armaturen, Leitungen und der Getränkebehälter entspricht. Bei Getränkeschankanlagen für alkoholfreie Getränke und Wasseranlagen liegt der maximal zulässige Betriebsüberdruck hingegen bei 7 bar. Das am jeweiligen Druckminderer angebrachte Sicherheitsventil öffnet bei geringfügiger Überschreitung des maximal zulässigen Betriebsüberdruckes.
Druckminderer sind in der Regel mit einem Baumusterkennzeichen (SK-Kennzeichnung, Abb. 4), Herstelljahr und -nummer gekennzeichnet. Die SK-Kennzeichnung ist ein Gütesiegel für Bauteile von Getränkeschankanlagen, die von der Zertifizierungsstelle nach erfolgreicher Prüfung vergeben wird. Die Nummer (z. B. 123-456) dient der Identifizierung der Bauteile. Ist kein SK-Kennzeichnung am Bauteil vorhanden, muss durch entsprechende Dokumentation die Verwendungsfähigkeit nachgewiesen werden.
Sicherheitsventile müssen immer gegen Manipulation bzw. Verstellen gesichert sein. Sofern die Gefährdungsbeurteilung zu keinem begründeten anderen Ergebnis kommt, sind sie nach Herstellerangabe zu prüfen bzw. zu warten.
Die Beschäftigten sind über die nachfolgend beschriebene Vorgehensweise (Abb. 5) zu unterweisen.
Wichtige Punkte vor dem Wechsel einer Druckgasflasche:
Abb. 4: Beispielhafter Druckminderer für eine Bier-Getränkeschankanlage
1 | Sicherheitsventil |
2 | Hinterdruckmanometer – Anzeige des Drucks nach dem Druckminderer (= Betriebsüberdruck bzw. Hinterdruck), rote Markierung = max. zulässiger Betriebsüberdruck (hier für Bier gleich 3 bar) |
3 | SK-Kennzeichnung |
4 | Flaschenventil des Druckbehälters |
5 | Anschluss an die Druckgasflasche |
6 | Vordruckmanometer – Anzeige des Drucks in der Druckgasflasche |
7 | Anschluss für Hinterdruckleitung zur Getränkeschankanlage |
8 | Absperrhahn |
9 | Regulierschraube zur Druckeinstellung des Hinterdruckes |
Vorgang des Flaschenwechsels:
1. Gewindeschutzkappe entfernen
2. Flaschenventil vorsichtig kurz öffnen und sofort wieder schließen.
3. Dichtung am Druckminderer kontrollieren. Verformte oder defekte Dichtungen dürfen nicht verwendet werden. Auf die korrekte Passform der Dichtung ist zu achten.
4. Druckminderer mit der Hand anschrauben
5. Druckminderer mit geeignetem Gabel- oder Ringschlüssel festziehen. Rohrzangen sind hierzu ungeeignet. Zu kräftiges Anziehen der Überwurfmutter schadet der Dichtung.
6. Druckgasflasche vollständig bis zum Anschlag aufdrehen. Nur so ist eine sichere Abdichtung der Druckgasflasche gewährleistet. Danach Absperrhahn am Druckminderer öffnen.
7. Wenn erforderlich den Betriebsdruck nachstellen
Abb. 5: Richtige Vorgehensweise zum Anschließen des Druckminderers an eine Druckgasflasche
Wichtige Punkte nach dem Wechsel einer Druckgasflasche:
Anmerkung: Verschiedene Getränke benötigen oftmals verschiedene Betriebsdrücke. Für diesen Zweck werden dem Druckminderer ggf. Zwischendruckregler nachgeschaltet. So kann jede Getränkesorte mit dem jeweiligen Druck gezapft werden.